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Foto: (c) 2013 Universal Pictures

7 Rennen, 7 Siege, 7 Teile?

Um sieben Rennen, sieben Siege und sieben Türme geht es in dem Pilotfilm der neusten Reihe des Wilde-Kerle-Regisseurs Joachim Masannek, „V8 – Du willst der Beste sein“. Der Erfinder der coolen Fußballkids tauschte in seinem neuesten Filmstreich das runde Leder äußerst geschickt einfach gegen motorisierte Seifenkisten aus. Auch die wilden Kerle und Mädels, die sich dieses Mal zusammenraufen müssen, um das gegnerische Team bei einem legendären Rennen zu besiegen, könnten wieder einmal unterschiedlicher nicht sein.

Da ist zunächst einmal David (Georg A. Sulzer), dessen großer Traum ist, ein eigenes Kart zu besitzen. Dafür ist er sich auch nicht zu schade, jeden Job anzunehmen, den er ergattern kann: Seine Auftritte in einem rosa Ballett-Tütü und seine jobbedingte Verkleidung als Riesengurke sorgen garantiert für die ersten mitfühlenden Lacher unter den jüngeren Zuschauern. Denn Masannek, der selbst zwei inzwischen erwachsene Söhne hat, weiß immer noch sehr genau, wie sein Zielpublikum tickt. Wenn beispielsweise Luca, gespielt von Heiner Lauterbachs Tochter Maya, auf der Toilette sitzt und kurz verunsichert ist, ob die Motorengeräusche der vorbeibrausenden Go-Carts etwa ihrem „dreifach geölten Pavianpo“ entspringen, dann spürt man ganz eindeutig, dass sich der Regisseur und Autor auf Augenhöhe mit den Kindern befindet.

Maya Lauterbach macht ihre Sache gut als Luca alias „Diamond Dachsmann von Drachenherz“, wie sie sich selbst nennt: ein wildes Mädchen, das seinem Bruder, der häufig auf sie aufpassen muss, zu Beginn gehörig auf die „Nockenwelle“ geht. Papa Lauterbach ist übrigens auch mit von der Partie: Er spielt den fiesen, reichen Vater des zunächst hochnäsigen Robin (Samuel Jakob), der wie David und Luca eine Einladung zu einem vor der Erwachsenenwelt streng geheim gehaltenen Rennen in der legendären „Burg“ erhält. Komplettiert wird das V8-Team von der meist ölverschmierten Kiki (Klara Merkel) aus dem – warum auch immer – gefürchteten Süden der Stadt. Die burschikose Blonde bringt die Rennkisten der Jungs auf Vordermann.

In einem der nächsten Teile möchte man Kiki dann aber auch bitteschön als Fahrerin erleben dürfen – denn die weiblichen Boxenluder des gegnerischen Angeberteams, das ohne mit der Tachonadel zu zucken auch zu unfairen Mitteln greift, brauchen unbedingt ein angemessenes Gegengewicht in puncto Rollenklischees. Dazu trägt allerdings bereits auch die ebenfalls meistens ölverschmierte Schrottplatzbesitzerin Andallee Solveigh Helena Schrott (Mina Tander) bei, die ihrer Tochter Kiki viel Freiraum gewährt und sie dennoch liebevoll-unauffällig im Auge behält. Wie auch die Eltern von David und Luca hält sie viel Erzählpotenzial für mögliche nächste Folgen bereit.

Unseren vier kleinen Helden bleibt indes nichts anderes übrig, als Animositäten, Neid und Konkurrenzkampf fallen zu lassen und gemeinsam das mutige V8-Team auf die Beine zu stellen, das das auch vom Zuschauer zunehmend heiß ersehnte große Rennen meistern kann. Dabei werden sie nicht nur von dem knallharten Kommissar Habicht („Stromberg“-Darsteller Christoph Maria Herbst) behindert, der endlich hinter das Geheimnis um das sagenumwobene Rennen kommen möchte … „Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende“, lässt Papa Lauterbach gegen Ende verlauten. Ob nach sieben Rennen und sieben Siegen auch noch sieben weitere Teile folgen werden, bleibt zunächst ein weiteres Geheimnis. Teil 2 ist auf jeden Fall bereits in der Mache.

Radio Köln / Sept. 2013