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Nicht nur reine Mathematik
Lars Montags deutsch-indisches Bollywood-Märchen für Kinder weiß durchaus zu verzaubern.
„Zukunft kann man rechnen und in Deutschland Zahlen einfach sind besser“, stellt der Vater des 12-jährigen Ranji (bezaubernd: Shan Robitzky) fest. Also muss der arme Junge seinen geliebten Opa Daada (Irshad Panjatan, Häuptling Listiger Lurch aus „Der Schuh des Manitou“) verlassen und mit seinen Eltern aus der quirligen Millionenmetropole Mumbai ins quadratisch-praktische Deutschland ziehen, wo er auch noch prompt von seinen Mitschüler*innen gemobbt wird.
Dabei möchte er doch einfach nur Bollywood-Star werden, will einmal mit Superstar Amir Roshan (Terence Lewis, ein bekannter Bollywood-Choreograph), dessen riesigen Pappaufsteller er sogar mit nach Berlin schleppt, vor der Kamera stehen. Also dreht er nach einigen Anlaufschwierigkeiten mit der gleichaltrigen Nachbarstochter Toni (famos: Anlas Krischke) – die ihre ganz eigenen Probleme hat, da ihre Eltern sich gerade getrennt haben – ein fantasievolles Bewerbungsvideo für ein Bollywood-Casting mit Roshan. Als er damit erfolgreich ist, muss er sogar ohne seine Eltern nach Mumbai reisen, um dort vorzuspielen.
Die „Bibi & Tina“-Komponisten Peter Plate und Ulf Sommer sorgen wieder einmal für Songs, die jeden Eso-Workshop überflüssig machen. Gut gelaunt gespielte Gastauftritte von Roberto Blanco als Integrationsexperte, Nina Petri als durchgeknallte Spiritante und Herbert Knaup als piefiger Nachbar runden die Wohlfühl-Culture-Clash-Komödie ab.
Immer wieder versucht Regisseur Lars Montag ( „How to Sell Drugs Online (Fast)“) mit Vorurteilen über Deutsche und Inder zu spielen, was ihm nicht immer gelingt. Musikalisch und visuell versprüht die Culture-Clash-Komödie und ihre Darsteller*innen jedoch richtig gute Laune. Zum Glück ist das Leben nicht nur Mathematik…