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Kein Western von gestern
Der Indie-Western „Slow West“ ist das Spielfilm-Debüt von John Maclean – Regisseur und Gründungsmitglied der schottischen Gruppe The Beta Band.
Die 84-minütige Handlung von „Slow West“ wird tatsächlich sehr langsam, aber kurzweilig erzählt. John Macleans Film steckt voller atemberaubender Bilder, surreal-komischer Momente und feiner Beobachtungen. Dem in Neuseeland gedrehten Western, der beim Sundance Festival in diesem Jahr den Grand Jury Prize gewann, gelingt das Kunststück, sowohl die Regeln des Genres zu befolgen, als auch den Gründungsmythos Amerikas zu dekonstruieren. Kelly Reichardts »Meek’s Cutoff«, Tommy Lee Jones´ »The Homesman« und Jim Jarmususchs »Dead Man« lassen grüßen …
Da Jay zu dämmern beginnt, dass er in der gesetzlosen Welt, in der heimtückische Morde an der Tagesordnung sind, nicht lange überleben wird, heuert er Silas als seinen Beschützer an. Er soll ihn zu Rose bringen. Doch der undurchschaubare Silas, der aus dem Off Jays Geschichte kommentiert, verfolgt zunächst seine eigenen Pläne: Der naive Jay hat noch nicht mitbekommen, dass auf Rose und ihren Vater ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist … Doch gemeinsame Erlebnisse, wie ein sinnloser Schusswechsel, große Mengen Absinth und eine zwischen ihren Pferde gespannte Leine, auf der sie während des Ritts ihre nassen Klamotten trocknen, geben der Geschichte noch einmal eine andere Wendung, die sich in einem dramatischen Showdown entlädt …
Intro / Juli 2015