Zwischen Braunkohle und Belanglosigkeit
Der dritte Langfilm der westdeutschen Regisseurin ist so sperrig wie Wilma selbst – eine Frau aus dem Lausitzer Braunkohlerevier. Wilma ist Elektrikerin, Schlosserin und Maschinistin. Nach der Wende scheinen ihre Qualifikationen nichts mehr wert. Als sie dann auch noch ihren Brotjob verliert und ihr Mann sie betrügt, haut sie einfach ab, zu einem alten Kameraden nach Wien: Baumarktjob, Handwerkerstrich, woke WG, Liaison mit einem Solaranlageninstallateur, sind nur ein paar Stationen ihrer Odyssee, auf die lediglich Schlaglichter geworfen werden. Traumszenen sollen Einblick in ihr Innenleben geben. Fritzi Haberlandt verkörpert diese starke Frau gewohnt großartig – zumindest Wilmas Hang zur Schweigsamkeit war jedoch kein dramaturgischer Glücksgriff.
Foto (c) Neue Visionen
In: Stadtrevue von Juli ’25