Üble Gesellen
Der komödiantischen Thriller überzeugt zumindest als skurrile Charakterstudie
„Warum sind alle Deutschen immer so böse in Filmen?“ fragt der achtjährige Vova Taxidriver Thomas in der Thrillerkomödie des georgischen Regisseurs Dito Tsintsadze. Der von Devid Striesow kongenial verkörperte Taxifahrer, ein verschwiegener Mann, der um keinen Preis auffallen möchte, bleibt ihm eine Antwort schuldig. Doch alles ändert sich als der zwielichtige Russe Levan (Vakho Chachanidze) und seine Kumpane in Begleitung des titelgebenden Kampfhunds – der schon etliche Artgenossen auf dem Gewissen hat – zu ihm in den Wagen steigt.
Schon bald steigt Thomas, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist und keine Fragen stellt, zum persönlichen Chauffeur des reichen Russen und seiner Familie auf. Die neue Rolle gefällt dem Sohn eines Stasimitarbeiters und Enkel eines SS-Manns. Nach einer Schießerei soll Thomas neue Pässe besorgen. Doch dann treten Geheimdienstler auf den Plan und Thomas entpuppt sich mehr und mehr als übler Geselle. Verblüffende Charakterstudie, toll fotografiert, aber als Thriller nur bedingt spannend.
Foto (c) Across Nations
In: Stadtrevue Jan/2024