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Foto (c) 2022 Universal Studios and Amblin Entertainment

Drehbuch des Grauens

Im sechsten Teil des megaerfolgreichen Dino-Franchise treffen alle beliebten Charaktere irgendwie aufeinander...

Vier Jahre nach der Zerstörung der Insel Nubla leben die Dinosaurier mitten unter uns. Fans dürften sich auf die Rückkehr der Paläobotanikerin Ellie Sattler (Laura Dern) und des Paläontologen Alan Grant (Sam Neill) aus der Jurassic-Park-Trilogie freuen. Auch Jeff Goldblum als sarkastischer Chaostheoretiker Ian Malcolm ist wieder mit von der Partie und sorgt für einige wenige amüsante Momente.
Im sechsten Teil agieren die drei Dino-Veteran*innen irgendwie gemeinsam mit Raptor-Dompteur Owen Grady (Chris Pratt) und Dino-Aktivistin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard), die weitaus amüsanter waren, als sie noch kein Paar waren. Dafür wird eine Art weiblicher Han Solo eingeführt, gespielt von DeWanda Wise, die - inklusive der Dinos - die beste Performance von allen abliefert. 
Regie führt zum zweiten Mal Spielberg-Fanboy Colin Trevorrow, der gemeinsam mit  Emily Carmichael (Pacific Rim 2) und Derek Conolly das hanebüchene Drehbuch verbrochen hat. Dies ist leider so gar nicht von der Erzählkunst des Meisters inspiriert, sondern erinnert eher an die wirren Geschichten eines Roland Emmerich. Irgendwas mit Koexistenz versus skrupellose Marktmonopolisten, die verantwortlich für genetisch manipulierte, unappetitliche Riesenheuschreckenhorden sind. Die fünfzehnjährige Maisie Lockwood (Isabella Sermon), die geklonte Tochter einer genialen Wissenschaftlerin aus einem vorangegangenen Teil, spielt ebenfalls eine tragende Rolle. Owen und Claire kümmern sich nämlich um die widerspenstige Teenagerin, deren DNA die Lösung aller Probleme verspricht!
Außerdem nervt noch der schrecklich eindimensional böse Tech-Vergötterer Lewis Dodgson (Campbell Scott), der wie eine Mischung aus Steve Jobs und dem fiesen Milliardär aus "Don't look up" wirkt. Alles schon gesehen. Laaangweilig. 
Es gibt in dem zusammengeschusterten Blockbuster aber glücklicherweise auch einige spektakuläre Dino-Szenen, allen voran eine zehnminütige Sequenz in der Owen auf einem Motorrad James-Bond-würdig von einem fiesen Urzeitviech verfolgt wird. Auch der Dino-Schwarzmarkt voller CGI-Saurier ist ganz nett anzuschauen. Wenn dann wenigstens auf großer Leinwand anschauen - ab 40 mit Ohrstöpseln.