Grummliger Grump
Grump ist wieder da – dieses Mal fährt der skandinavische Miesepeter durch Deutschland…
Grump ist ein grummeliger, alter Mann der von dem Comiczeichner und Autor Tuomas Kyrö erschaffen wurde. Seine Romanreihe war in Finnland ein großer Erfolg. 2014 lief die erste Grump-Verfilmung mit dem Titel“Kaffe mit Milch und Stress“ bei uns im Kino, 2018 dann übernahm Heiki Kinnunen in dem Film „Happy Times, Grump“ von Tiina Lymi die Hauptrolle.
Nun also nimmt sich Mika Kaurismäki erneut dieses Stoffs an. Zu Beginn fährt Grump, der wieder von Heiki Kinnunen verkörpert wird, seinen geliebten, roten 72er Ford Escort zu Schrott. Ersatz muss her! Sein Nachbar Kolehmainen (Silo Säppälä) findet im Internet genauso einen Wagen, allerdings in Deutschland.
Also fährt Grump – wie einst David Lynchs Rasenmähermann in „The Straight Story – Eine wahre Geschichte“ – mit seinem Traktor los. Den parkt der über 70-Jährige, der stets seine Fellmütze aufbehält, dann aber am Flughafen und fliegt nach Hamburg, um das Auto mit einem Haufen Bargeld in der Tasche zu erwerben. In der Hansestadt wohnt aber zufällig auch sein Bruder, mit dem er seit Ewigkeiten keinen Kontakt mehr hatte. Zunächst landet Grump – unkomischer Tiefpunkt der Geschichte – aufgrund der Sprachbarriere nicht bei dem ersehnten Ford Escort, sondern bei einem Escort-Service.
Dann wird Grump niedergeschlagen und ausgeraubt und das Krankenhaus verständigt einen Hippie-Bruder Tarmo (Kari Varnaanen). Ganz allmählich nähern sich die Brüder wieder einander an und Grump hilft seinem Bruder sogar, wieder Kontakt zu seiner Tochter Maria (Rosalie Thomass) aufzunehmen. Der Film bewegt sich skandinavisch-lakonisch auf dem schmalen Grat zwischen Drama und Komik. Besser als die meisten deutschen Feelgoodmovies dieser Art, aber leider auch nicht wirklich gut, denn er wirkt zu konstruiert.
(c) Foto: Arsenal Filmverleih