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Albtraumbruder

Frisch geschlachtet sind die Schweine, die Kai in einem Schlachthof in Duisburg zerteilt. Mit dem kargen Lohn, den er bei dieser deprimierenden Arbeit verdient, kommt seine kleine Familie kaum über die Runden. Deshalb hat er die 10.000 Euro, die er eigentlich für seinen psychopathischen Bruder Mirko aufbewahren sollte, auch schon größtenteils verbraucht. Als der aus dem Knast entlassen wird, beginnt er ihn wieder massiv zu terrorisieren. Die Verfilmung des hochgelobten Romans »Fresh« von Mark McNay ist temporeich, atmosphärisch dicht, springt virtuos zwischen Rückblenden und der Gegenwart hin und her. Sowas hat man im deutschen Kino selten erlebt — inklusive der Gewaltexzesse Mirkos, die einem das Blut in den Adern stocken lassen.

Foto (c) Port Au Prince Pictures GmbH/epd

In: Stadtrevue von Juni 2025